Warten

Advent – Zeit des Wartens

Neulich stand ich spätabends auf dem Bahnhof. Ich wollte meine Frau von einer Reise abholen. Da stand ich nun auf dem Bahnsteig. Es war kalt und zugig und ich dachte, hoffentlich kommt der Zug bald an! Aber kurz vor der geplanten Ankunftszeit kam dann die Durchsage, dass sich der Zug aufgrund von Bauarbeiten um etwa zehn Minuten verspätet. Aus den zehn Minuten wurden zwanzig, dreißig, vierzig Minuten. Die Zeit des Wartens wurde mir lang. Es war kalt und zugig und kein Geschäft oder Café hatte noch offen, wo ich mich hätte aufwärmen können. Schließlich dauerte es fast eine Stunde, bis ich meine Frau endlich in die Arme nehmen konnte!

Dieses Erlebnis erinnert mich daran, dass die Adventszeit auch eine Zeit des Wartens ist. Denn im Advent warten wir auf die Ankunft unseres Herrn und Erlösers Jesus Christus. Mitten in der dunkelsten und ungemütlichsten Zeit des Jahres warten wir sehnsüchtig auf das Licht der Welt, das in dem kleinen Kind von Bethlehem unter uns erscheint. Auf das Licht, das uns aus aller Dunkelheit und Kälte befreien kann und uns Frieden schenkt.

Der Adventskalender mit seinen 24 Türchen symbolisiert dieses Warten. Denn erst dann, wenn die 24 Tage des Wartens vorüber sind, kann das Weihnachtsfest wirklich beginnen.

Bis dahin müssen wir uns gedulden. Gewiss, wir können uns die Wartezeit etwas versüßen, mit Kerzen und Gebäck und weihnachtlicher Musik. Aber bei all den adventlichen Gebräuchen sollten wir die Hauptsache nicht aus dem Blick verlieren: Siehe, dein König kommt zu Dir, ein Gerechter und ein Helfer!